In einem Zeitalter, in dem jeder ein Handy mit Kamerafunktion besitzt, sind die technischen Hürden um ein Foto zu schießen relativ gering. Fast jeder besitzt ein Instagram Konto, ist auf Facebook aktiv und postet vielerlei Schnappschüsse. Jedoch findet sich, wahrscheinlich aus dieser Schnellebigkeit der Bilder heraus, wieder der Trend zur analogen Fotografie.

Doch wo setzt hier die Fotopädagogik an?

Die Fotopädagogik stellt die Wahrnehmung, den Prozess der Bildentstehung, die Wertigkeit der Ergebnisse, Selbsterfahrung aber auch Gruppendynamik in den Mittelpunkt.

Wahrnehmung

Durch die Fotopädagogik lernen die Teilnehmer ein bewussteres Wahrnehmen ihrer Umwelt und ihrer selbst. Es ist gleichermaßen ein “in sich gehen”, aber auch ein Sehen der Welt mit offenen Augen. Man wird dazu angehalten, sich mit der Welt und den Dingen in ihr genauer und intensiver zu befassen.

Teilhabe

Kinder, Jugendliche sowie Menschen mit Beeinträchtigung haben ihre ganz eigene Sicht auf die Welt, in der sie leben und mit der sie interagieren. Ihnen durch die Fotopädagogik die Möglichkeit zu geben, diese auf ein Medium zu bannen und präsentieren zu können, eröffnet eine ganz neue Chance, ihre Sicht auf die Welt zu teilen.

Selbstreflexion

Bei der fotopädagogischen Arbeit wird während den verschiedenen Arbeitsprozessen immer wieder ein Vorgang der Selbstreflexion angestoßen. Auf welches Motiv lege ich Wert? Was ist mir bei der Umsetzung wichtig? Was will ich mit dem Bild ausdrücken? Im Werk des Fotografierenden spiegelt sich dieser wider und lernt sich selbst besser kennen.

Selbstdarstellung

Durch die Möglichkeit, etwas Kreatives zu schaffen und sich durch die Fotografie auszudrücken, wird die Entwicklung eines postiven Selbstbildes und der Selbstwirksamkeit gefördert. Wenn Defizite in den gängigen Kommunikations- und Ausdrucksformen vorliegen, bietet die Fotopädagogik hier eine Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.

Bildung

Durch die vorhandenen Bildungsinhalte bei fotopädagogischen Angeboten wird spielend gelernt wie man fotografiert. Von Keksdosenfotografie, über Cyanotypien, analoges Arbeiten im Labor bis hin zur digitalen Bildbearbeitung und dem Erstellen von Comics wird den Teilnehmern die Fotografie näher gebracht.

Faszination

Schon seit der Antike ist das Prinzip der Camera Obscura bekannt und begeistert von je her die Menschen. Der Prozess der Bildentstehung in all seinen Facetten, bis hin zum fertigen Werk bietet jede Menge Platz für Erfahrungen und “aha”-Momente.